Keine einheitlichen Grammatikbegriffe im Deutschen

Für Kinder wird es mitunter zu einem großen Problem, dass es keine einheitlichen Grammatikbezeichnungen im deutschen Sprachraum gibt. Alle erfolgten Reformen der letzten Jahrzehnte haben anscheinend diesen Punkt als nicht reformbedürftig angesehen.

In unserer heutigen vernetzen und digitalen Welt wird dies jedoch bei der Förderung bisweilen zum schweren Hemmschuh. Die Kinder werden in Übungsprogrammen mit Bezeichnungen konfrontiert, die sie nicht zuordnen können. Dies trägt auf alle Fälle zur Verwirrung, wenn nicht sogar zur Frustration bei.

So wird das Hauptwort auch als Nomen oder Dingwort oder, in höheren Schulstufen, als Substantiv bezeichnet; das Zeitwort als Tätigkeitswort, Tunwort oder als Verb; das Vorwort als Verhältniswort, Lagewort oder Präposition. Ganz verwirrend wird es bei der Bezeichnung der Zeiten. Lediglich bei der Gegenwart, auch als Präsens bezeichnet, ist eine einheitliche Bezeichnung gegeben. Das Präteritum z.B. wird als Imperfekt, 1. Vergangenheit oder in Österreich als Mitvergangenheit bezeichnet; das Perfekt als 2. Vergangenheit oder vollendete Gegenwart, in Österreich als Vergangenheit. Es hängt von der jeweiligen Region ab, welche Bezeichnung das Kind in der Schule lernt.

Die einzige Möglichkeit wäre, nur die lateinischen Bezeichnungen zu verwenden, jedoch sind diese für Schulanfänger bzw. für die erste und zweite Grundstufe wenig geeignet.

Es ist bedauerlich, dass man sich im deutschsprachigen Raum bis heute nicht auf einheitliche Bezeichnungen hat einigen können. Es wäre eine Erleichterung nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Unterrichtenden!

Bei der Plattform Fernfoerderung.com, welche ich unterstütze, wurde das Fördermaterial so abgeändert bzw. ergänzt, dass möglichst viele Kinder auch ihre gewohnten Begriffe vorfinden. Dies hat Änderungen bei einem Drittel der Deutschunterlagen erfordert.

Wir freuen uns, nun international gültiges Fördermaterial für den Deutschunterricht zur Verfügung stellen zu können.