Mein Kind hat Schwierigkeiten beim Rechnen

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Wann kann man eine Dyskalkulie oder Rechenschwäche vermuten und wie kann man sie erkennen?

Zahlreiche Kinder haben mit dem Problem zu kämpfen, dass sie das Rechnen mit den standardisierten Schulmethoden und mit der gleichen Geschwindigkeit wie ihre Mitschüler nicht erlernen können. Die Gründe dafür können genetische sein, jedoch kann das Problem auch durch Vorkommnisse im Leben des Kindes erworben sein.

Bereits vor Schulbeginn gibt es Hinweise darauf, aber keine allgemeingültigen oder endgültigen, dass es beim Erlernen des Rechnens zu Problemen kommen könnte. Die Kinder zeigen kein Interesse an Zahlensymbolen, lehnen Spiele ab, bei denen gezählt werden muss, verwechseln richtungsweisende Bezeichnungen, können mit den Begriffen „klein“ oder „groß“ nichts anfangen, können den Wert des Geldes nicht erkennen etc.

Nach Schulbeginn verstärken sich die Anzeichen im direkten Umgang mit Zahlen und Rechenoperationen.

Der nachstehende Fragenkatalog soll Eltern bei der Entscheidung helfen, ob es angebracht ist, sich an einen Spezialisten zu wenden, der auf pädagogisch-didaktischer Ebene eine pädagogische Förderdiagnostik und in weiterer Folge eine Förderplanung sowie eine individuelle Förderung durchführt.

Das Kind

  • benötigt ungewöhnlich viel Zeit für Rechenoperationen und ist schnell erschöpft
  • erfasst Zahlenräume, Mengen, Größen, Formen, Distanzen schlecht, die notwendige Verbindung zwischen Zahlenbegriff und Menge fehlt
  • erkennt Rechensymbole wie Plus, Minus, Divisions- oder Multiplikationszeichen nicht immer korrekt
  • lässt Ziffern aus
  • verwechselt ähnlich klingende Zahlen wie z.B. 19 und 90
  • verdreht Zahlen wie z.B. 67 und 76
  • schreibt Zahlen seitenverkehrt, z.B. 6 und 9
  • verwechselt ähnlich aussehende Zahlen wie
    z.B. 6 und 5 oder 1 und 7
  • schreibt Zahlen inkorrekt ab
  • kann Zahlenreihen nicht fortführen
  • kann nicht rückwärtszählen
  • hat Schwierigkeiten bei Überschreiten des Zehner- und/oder Hunderterschrittes
  • kann beim Kopfrechnen die Zwischenergebnisse nicht speichern
  • hat Schwierigkeiten beim Erlernen des Einmaleins
  • hat mit Textaufgaben Probleme
  • hat kein Abschätzungsvermögen, rechnet z.B. 20 + 20 = 100
  • bemerkt nicht widersprüchliche Ergebnisse bzw. duldet sie
  • hat Schwierigkeiten bei räumlichen und/oder zeitlichen Abfolgen
  • hat eine generelle Regelunsicherheit
  • erzielt trotz intensiven Übens keine Fortschritte, Gelerntes wird schnell wieder vergessen.

Werden mindestens 5 Beobachtungen mit „Ja“ beantwortet, so kann man davon ausgehen, dass die Probleme des Kindes auf eine Dyskalkulie oder eine andere Rechenproblematik hinweisen. Eine rasche Hilfe ist notwendig, damit ein nachhaltiger Erfolg erzielt werden kann. Die Eltern sollten sich umgehend an Spezialisten wenden: z.B. an diplomierte DyskalkulietrainerInnen, die auf pädagogisch-didaktischer Ebene das Kind fördern.

Das Phänomen der Dyskalkulie bewältigen

Kinder - Dyskalkulie nach der AFS-Methode

Wie schon erwähnt, hat sich gezeigt, dass auch ein Kind mit einer Dyskalkulie in drei wichtigen Bereichen Defizite hat, denen man unbedingt Aufmerksamkeit schenken sollte. Vor dem Training muss ein genaues Profil, ein Gesamtprofil, erstellt werden und eine Analyse der Fehlererscheinungen erfolgen. Dann tragen drei Schritte wesentlich zu einer erfolgreichen Förderung bei. Der erste Ansatz ist, die Aufmerksamkeit des Kindes beim Rechnen zu verbessern. Die Fehler, welche dabei entstehen, beruhen sehr stark auf der Tatsache, dass das Kind mit den Gedanken mehr oder weniger abwesend ist.

Die Funktionen oder Sinneswahrnehmungen, welche für das Rechnen benötigt werden, laufen beim Kind mit einer Dyskalkulie nicht in geregelten Bahnen. Zufallserfolge sind an der Tagesordnung. Daher muss ein erfolgreiches Training unbedingt die Sinneswahrnehmungen, welche man zum Rechnen braucht, trainieren und damit verbessern. Die Kinder müssen lernen, besser hinzuschauen, besser hinzuhören und den Raum besser einzuschätzen.

Natürlich ist der Grundsatz „Ohne Rechenübung kein erfolgreiches Rechnen!“ unbedingt zu beachten. Jedes Kind muss, wenn es das Rechnen erlernt, üben. Nicht nur das Kind mit einer Dyskalkulie! Allerdings soll man doch bei der bitteren Wahrheit bleiben, dass ein Kind mit Rechenproblemen mehr Zeit für die Materie aufwenden muss, um den Wissensstand der Mitschüler zu erreichen. Ein Mehraufwand ist Tatsache! Daran kommt man nicht vorbei.

BEITRAG AUS „DYSKALKULIE TRAINING NACH DER AFS-METHODE“ ISBN 978-3-902657-04-6

https://www.legasthenie.at/dyskalkulie/

Trainingsmaterialien und Mathematik

Dyskalkulie

 

Kinder mit einer Dyskalkulie sprechen sehr gut auf das Medium Computer
an. Tatsächlich kann man beobachten, dass beim Arbeiten mit dem Computer die Aufmerksamkeit wesentlich höher ist, als wenn das Kind am Papier rechnet.

Der Computer bietet aber noch andere Vorzüge. So können Zahlen in einer dreidimensionalen Art dargestellt werden. Die Zahlen erhalten damit einen Körper und werden besser vertiefend, also dauerhafter verarbeitet. Das bekannte Programm Fontmagic kann hier zum Vertiefen der Zahlensymbole dienen.

Am Markt existiert eine Reihe von Software, mit der man Kindern mit Rechenproblemen helfen kann. Bewährt haben sich Programme, die möglichst wenig Ablenkung von der Materie bieten. Achten Sie beim Kauf darauf!

Das Easy Maths Program wurde aufgrund von ausgiebigen Studien von Kindern mit Dyskalkulie entwickelt. Es hat sich vielfach in der Praxis bewährt und ist deshalb von einem erfolgreichen Dyskalkulietraining gar nicht wegzudenken. Es geht auf die Besonderheiten des AFS-Systems ein und ist dadurch effizient für Kinder mit Dyskalkulie. Es werden der Aufbau: Zahlensymbol, Zählen, Symbol und Mengeund die Grundrechenarten trainiert. Durch das Training am Computer mit diesem Programm wird das Kind motiviert und hat dadurch Erfolgserlebnisse. http://www.Easy-Maths-Program.com

Auch das Easy Training Program, welches speziell differente Sinneswahrnehmungen von Kindern mit einer Dyskalkulie trainiert, ist ein ausgezeichnetes Programm für diese Zwecke. Fast spielend und ohne Symbole trainieren die Kinder die verschiedenen Teilleistungen, Funktionen – auch Sinneswahrnehmungen genannt -, die auch für ein erfolgreiches Rechnen Grundbedingung sind. Ein „Highscore“ ermöglicht eine Kontrolle über die Verbesserung der Leistungen und ist deshalb bei den Kindern sehr beliebt. Weil die Kinder dieses Programm als ein Spielprogramm betrachten und es ihnen so gar nicht bewusst ist, dass es zu einer Verbesserung ihrer Sinneswahrnehmungen beiträgt, ist es nicht nur erfolg-reich, sondern es wird auch sehr gerne gespielt:
http://www.Easy-Training-Program.com

Auf der beiliegenden CD-Rom sind Arbeitsblätter als PDF-Datei zum Ausdrucken enthalten. Zum Öffnen der Arbeitsblätter benötigen Sie den kostenfreien Adobe PDF-Reader oder ein vergleichbares Programm.

Bitte beachten Sie auch die aktuellen Arbeitsblätter und Lernspiele auf der Internetseite http://www.Arbeitsblaetter.org für die hier beschriebenen Programme sowie Tipps und Tricks.

Mit dem Dyslexia Quality Award ausgezeichnete Materialien für das Dyskalkulietraining finden Sie auch unter: http://www.bestofdyslexia.com

BEITRAG AUS „DYSKALKULIE TRAINING NACH DER AFS-METHODE“ ISBN 978-3-902657-04-6

http://www.legasthenie.at/dyskalkulie/