Viele interessierte Pädagogen haben sich in den letzten zehn Jahren Zusatzwissen bezüglich Legasthenie, LRS und Dyskalkulie beim Ersten Österreichischen Dachverband Legasthenie erworben, damit sie innerhalb der Schule und auch im Rahmen eines außerschulischen Unterricht Betroffenen helfen können.
Über den Einsatz dieser Spezialisten, die auf pädagogisch-didaktischer Ebene gezielt und individuell helfen, wurde in den letzten Jahren viel diskutiert und manchmal hatte man den Eindruck, dass sich die Verantwortlichen keineswegs im Klaren waren, welch wertvolles Potential hier für unsere Kinder vorhanden ist. Nicht immer wurden diese Pädagogen für ihr Interesse und ihren Fleiß belohnt, die sich nicht nur auf eigene Kosten sondern auch in ihrer Freizeit für ihren Wirkungsbereich Schule interessierten. Sie stießen manchmal auf gleichgültige, zweifelnde, belächelnde, ja sogar auf lästernde Kollegen oder Vorgesetzte. Nun hat aber das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur bezüglich dem Einsatz von diplomierten LegasthenietrainerInnen in österreichischen Schulen am 27. Juni 2007 klar festgestellt:
„Kenntnisse, die im Rahmen von anderen als im (hoch-)schulischen bzw. universitären Bereich angesiedelten „Aus-, Fort- und Weiterbildungen“ erworben worden sind, können sofern sie gleichwertig sind, natürlich von der den Einsatz der spezifischen Förderkräfte planenden regionalen Schulaufsicht ebenfalls anerkannt werden.“
Tatsächlich kann also von den Schulverantwortlichen selbst entschieden werden, welche Spezialisten zum Einsatz kommen, damit sowohl eine Feststellung auf pädagogischer Ebene als auch eine Förderung im Rahmen der Intensivierung der schulischen Interventionen – spezielle Förderkurse, Unterstützung durch LehrerInnen mit speziellen Qualifikationen, nur wenn erforderlich, schulpsychologische und/oder fachärztliche Unterstützung – gesichert ist.
Der Erste Österreichische Dachverband Legasthenie, der Berufsverband der diplomierten LegasthenietrainerInnen bemüht sich seit Jahren die Relevanz der pädagogisch-didaktischen Hilfe für Kinder mit Problemen beim Erlernen des Schreibens, Lesens und/oder Rechnens in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rufen, denn ohne die gezielte Hilfe beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen durch speziell ausgebildete Pädagogen, kann es zu keinen dauerhaften Verbesserungen kommen. Der Einsatz der Gesundheitsberufe bei der Feststellung und Intervention bei Schreib-, Lese- und/oder Rechenproblemen wird in manchen, aber keinesfalls in allen Fällen notwendig werden. Eine strickte Trennung der Interventionsebenen, die Aufklärung von Eltern und Erklärungen sind deshalb erforderlich.